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„…Gila Abutalebi erweist sich als eine Tagträumerin mit musikalischem Nachklang. Diese Zwischenwelt einer farbigen, lyrischen Poesie gibt Halt in dunklen wie hellen Tagen. Mit großem Einfühlungsvermögen und Hingabe lässt sie Farben klingen, ermutigt und freudvoll überrascht von dem, was sich da vor ihren Augen ereignet. Es sind innere Landschaften, Sehnsuchts- und Erinnerungsbilder, ein vegetabiles Wachsen, das Atmosphärisches miteinschließt: ein frostiges Klingen, ein Werden, ein Blühen, ein Vergehen, eine Neuordnung. Der Betrachter wird entführt in einen Farbrausch. Es ist eine Realität im Zustand der Schwerelosigkeit, in der alles möglich zu sein scheint. Sie hat die Zeit des Stillstands also genutzt, das Glück zu fangen und hat sich wieder einmal neu gefunden, in Klangfarben und Farbklängen, die sie mit ihrer biografischen Spur verbindet.
Der Umgang mit der Kunst lehrte sie, das Leben zu achten und den Sturmwind der Zeit gelassen zu betrachten, sich auf sich selbst zu konzentrieren und um die innere Mitte zu ringen, sich nicht zu verleugnen, sich ganz einfach zu leben… Die malerischen Niederschriften greifen Tagesstimmungen auf. Gila Abutalebi lauscht auf das Klingen der Welt, könnte man sagen, und vereinfacht das Erlebte im Bild zu einem Gleichnis, das mit den Farben weiterlebt.
Sie hat den Bezug zur Außenwelt, zu natürlich-naturhaften Gegebenheiten niemals verloren in der virtuellen Welt ihrer künstlerischen Selbsterkenntnis, die still mit poetischer Sinnlichkeit aufgeladen ist. Sie schafft neue Zusammenhänge. Ja, sie legt eine Spur, ihrer eigenen Natur gemäß, der wir folgen sollten, denn sie sieht im Einfachen das Besondere. Die Künstlerin verwebt in ihren Arbeiten keine Naturmysthik oder überschwänglich romantische Ideen. Sie zeigt die Welt der Pflanzen, erkundet Schönheit und Formenvielfalt. Im Mikrokosmos offenbart sich hier der Makrokosmos, das stille Aufeinanderbezogensein der Elemente, der Pulsschlag des Lebendigen, eingebunden in den Kreislauf von Werden und Vergehen und es offenbart sich auch die Macht des Menschen, zu bewahren oder zu zerstören.
Gila Abutalebi kommuniziert mit den Betrachtern und fordert sie heraus, die Ordnung der sichtbaren Elemente zu durchschauen. Es wird deutlich, dass ihre Parallelnaturen ineinander übergehen, dass Vergangenheit in der Gegenwart lebendig bleibt. Gila Abutalebi archiviert ihre Träume vom Garten, vom Wald, von Erde, Wasser und Luft, die von einem inneren Feuer experimenteller Neugier genährt werden und von einem Sinn für unerwartete Farbgestaltungen.
Man kann mit den Augen den Lichtzauber fühlen, sich berauschen lassen von der Formkultur, der Bewegtheit der Wachstumsstrukturen, die sich auf den Folien entwickeln, wenn sie die Tuschen mit alchemistischer Kraft fließen lässt. Phantasiereichtum geht einher mit analytischem Verstand, dazu gepaart mit einem faszinierenden Spieltrieb, der den Zufall nicht ausschließt.
Das, was sie sieht und fühlt, ihr innerer Reichtum ist immer präsent, ihre Sehnsucht nach Harmonie ebenso und ihr Wissen um das labile Gleichgewicht in der Natur, das durch Menschenhand gestört werden kann.
Das Blau der Transzendenz und der Träume, der Sehnsucht und des Wassers der Erinnerung verschwistert sich mit dem Rot des Lebens und der Liebe, dem Grün der Hoffnung und der Natur, dem Gelb der Sonne und des Lichtes. Einer paradiesischen Omnipotenz stehen wir gegenüber, die das Vergehen, das nach dem Aufblühen folgt, miteinschließt.
Das Ineinanderfließen und Verfließen der Strukturen, die Farbsegmentierung, die das Auge im ersten Moment irritiert, bis es dann auf Wanderschaft geht und Entdeckungen wagt, sind faszinierend. Eine innere Bewegung ist mit den Arbeiten verbunden, die alles einzuschließen scheint: den Wind, den Regen, die Sonne, Himmel und Erde, die Metamorphosen lebendiger Glückseligkeit.
Sie lässt ihre künstlerische Intuition auf den Folien sprechen, wie die Natur ihr den Stoff überließ um daraus zu schöpfen, ihn zu mischen und zu weben: weitgehend kommentarlos, wie selbstverständlich. Sie zeigt in all ihren Arbeiten ihre Ahnung von der Vielfalt denkbarer Antworten auf die Frage zum Verhältnis von Kunst und Natur und lässt durch ihr Werk einen Blick auf die Chiffren der Natur durchscheinen, die ihre Kunst kühn aus dem Äther fischt. Man könnte das Sichtbare als lyrischen Realismus mit expressiver Komponente bezeichnen.
Was bedeutet es, glücklich zu sein? Diese Frage stellt Gila Abutalebi mit ihrer Ausstellung, die den Titel trägt: „In Love with Nature“, und sie gleichfalls als Romantikerin auszeichnet, was kaum verwunderlich ist, wenn man Rückschau in die Kunstgeschichte hält, romantische Akzente waren immer spürbar, wenn sich gesellschaftliche Umbrüche andeuteten.
Die opulenten, vegetabilen Ereignisse schweben zwischen Traum, Sehnsucht und Abschied. Es sind Augenerlebnisse, die uns die Trostlosigkeit, der wir mitunter in letzter Zeit erliegen, zu nehmen vermag…“ Auszug aus der Eröffnungsrede der Ausstelllung „Glück 2020/21 – In Love with Nature“ von Karin Weber, Galerie Mitte, Dresden
„Was sieht man, wenn man eine Wiese betrachtet? Eine Aneinanderreihung von Grashalmen? Eine Menge Grashalme? Und wie viele Grashalme ergeben dann eine Wiese?
Solche Fragen gehen mir meist durch den Kopf, wenn ich Werke von Gila Abutalebi betrachte. Ich tauche ein und begegne so vielen Fragen, dass es mich lustvoll kitzelt, warum ich so wenige Antworten darauf habe…“ Fredrick Schmidt, 2021
„M-Visuals“
„… Mit höchster Konzentration und Perfektion schreibt Gila Abutalebi ihre Kreise auf Folien, während sie ihren kreisenden Gedanken intuitiv folgt, kraftvoll, filigran, stürmisch expressiv. Sie erzählt ihre Geschichte und unser aller Geschichte, von Einsamkeit, von Begegnungen, von unseren Schnittpunkten, unseren Lebenskreisläufen. Sie reflektiert über Zeit, wendet sich gegen die Oberflächlichkeit von gegenwärtiger Kommunikation, plädiert für ein Beisammensein. Auge in Auge mit dem Betrachter bespricht sie sich, denn was sind es anderes als Augen, die den Mittelpunkt der Kreise bilden und alles einzusaugen scheinen. Man denkt an Bildteppiche, an orientalische Ornamente. Gila Abutalebi verbindet das Abendland mit dem Morgenland, abendländische Schriftkultur mit orientalisch anmutender Form. Voller Bewegung sind die Kreise, auf mehreren Schichten von Folien „geschrieben“, in denen sich Licht und Schatten verfängt. Ich müsste Ihnen am heutigen Abend Taschenlampen austeilen, mit denen Sie sich die Werke erobern sollten, um der Plastizität und der Räumlichkeit der Werke zu folgen. Je nach Bewegung des Betrachters, bewegt sich auch das Sichtbare geheimnisvoll. Man ist auf dem ersten Blick fasziniert von der Ästhetik der Werke, der mitschwingenden Harmonie, der Farbigkeit und wenn man sich weiter vertieft, dann entbirgt der zweite Blick eine philosophische Dimension. Es gibt unendliche Deutungsmöglichkeiten! Möge sich die Macht der Freude, die positive Energie, die Reflexion von Material, Text und Zeit auf sie übertragen!…“
Karin Weber, Kuratorin & Galeristin, Vorstand Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden, 2017
Gila Abutalebi: M – oder alles Marylin Monroe oder was?
Das Alles ist gar nicht da.
Das Alles ist in Ihrer Seele.
Die Wände sind leer.
Die Welt ist leer.
Das Universum ist die leere Fülle.
Denn Mandalas verdeutlichen die Zeit, nicht die Materie. Und, ach ja, wie beiläufig treffe ich das erste Mal auf den Buchstaben M. Mandala. Materie. Die Zeit zerrinnt uns nicht zwischen den Fingern sandkörnig in die Ewigkeit. Am Anfang war nicht, wie wir erzählt bekommen haben, das Wort, nein, am Anfang war, zu denken, dass es einen Anfang gab. Und so, genau so, verlagert sich die Aufmerksamkeit unserer Kultur: Wir kümmern uns zunehmend darum, wie der Gedanke unsere Vorstellungen, und weiter noch, wie der Gedanke die Seele erschafft. Meiden wir aber den Gedanken, so wie östliche Philosophien es empfehlen, und halten das ewige Rad des Denkens an, was bleibt? Was bleibt von uns, wenn wir weder Anfang noch Ende denken, wenn der Gedanke aufhört, uns selbst zu denken, unsere Seele, unsere Zeit – und mit ihr unsere einzige
Gewissheit, unseren Tod?
Ah! Das schaffen wir doch gar nicht! Wie bloß könnten wir aufhören zu denken, unsere Gedanken wie Mantras vor uns herzusagen und damit uns selbst zu erschaffen? Und da ist nun das dritte Wort mit M. Mantra. Das, was von uns da ist, diese Materialisation (Nr. 4), steht im Zentrum eines Selbst – so will es die Künstlerin, Gila Abutalebi, die uns Zentren, Mitten der Welt, Orte des Nicht-Denkens vorgeschlagen hat. Und denken wir uns mittig, und ruhen wir in uns und im Universum und das Universum in sich und in uns, so haben wir die Startposition für Sterbliche (Menschen-auf-Zeit) eingenommen, um unser Denken zu revolutionieren: Die Gedanken – wie eine Badewanne voll mit altem kaltem Wasser – ablaufen zu lassen, und uns so leer gemacht, dann die Gefühle, die da strömen, ebenfalls zu beruhigen. Dieser Trost angesichts unserer Vergänglichkeit ist uns sicher: Und so ist es auch der Schwung, die Energie des Da-Seins, die aus der Form des Kreises oder des Rades strömt (des ewigen Symbols des Kreislaufs von Geburt, Altern, Krankheit, Tod).
Hier, direkt vor unseren Augen, die nur getäuscht werden, denn in Wahrheit, sofern von Wahrheit zu sprechen an diesem Ort noch Sinn macht, denn diese Bilder sind nicht da, sind sie doch in der Seele des Betrachters, und der Betrachter, wie auch die Welt, sind nicht wahr-unwahr, sondern das Da-Sein… Hier also, vor uns und in uns, drehen sich die Zahnräder, die Scheiben, in uns, wie in der Welt, findet diese Interaktion von Multi-Versen statt, das All findet statt, jawohl, wir, die leer geworden sind von unseren Sorgen, von unserem (Abschied)Schmerz und unserer Trauer. Unser Geist, wir, sind die Spiegel, die das Uhrwerk der Welt sichtbar machen; diesen Prozess der Zeitlichkeit, die jetzt nicht mehr nur uns betrifft, sondern zugleich alle, die da sind, das Da-Sein, das Leben selbst, die Gemeinschaft der Existierenden, des schwungvoll Lebendigen. Makro-Planeten, die um einander kreisen und die auf ihrer Laufbahn nie den Weg einer geraden Linie beschreiben, die nie vom Anfang zum Ende gehen, denn dafür müssten sie aufhören, zu leben, dafür müssten sie das Leben geradewegs verlassen, gerade das Leben müssten sie durchkreuzen, dieses kosmische System von gekrümmten Linien & planetarischen Kreisläufen, das sich permanent ausdehnt. Kerzengerade müssten Sie, mein Herr, meine Dame, Ihr Ego gegen den Schöpfer stellen – Ihre Vernunft, den Fluss Ihrer Gedanken, die immer wieder jeder nur Ihr Ego manifestieren. Sie müssten sich zum Kreator, zum Urheber eines Masterplans senkrecht erheben, wie in einer Revolte müssten Sie sich stark machen gegen das Schweigen und für eine Kultur der Kreatur des Geschwätzes. Mut zum Schweigen also! Lassen Sie sich dazu verführen, nicht mehr geschwätzig zu sein, hören Sie auf zu denken, halten Sie inne! Diese Bilder sind nicht da, sie sind in Ihrer Seele, Ihre Seele ist im Multi-Versum und das Multi-Versum sind wir. Was für eine glückliche Gemeinschaft! Ach! Ich habe den Menschen gefunden! Kristóf Szabó, 2016
Ein Buchstabe im Alphabet wie jeder andere? Mitnichten! “k” – das ist “Krieg”, “Körper”, “Kunst”, “Kopulation” – und so vieles mehr. Krass! Gila Abutalebi führt den Buchstaben zurück zu seinem Ursprung, der Linie, und macht uns aufmerksam auf die Fragilität der Schrift, eines Konstrukts aus Buchstaben bestehend, aus Linien eben, welche wir im Kopf zu Buchstaben zusammensetzen, damit sie etwas darstellen, repräsentieren, bedeuten. “k” – ist nicht nur der Anfang eines Wortes, “k” ist der Spiegel unseres Verstandes, der stets Information braucht und missbraucht, der aus einem Buchstaben ein ganzes Wort macht, aus “k” Kommunikation. Anlass zu diesem Selbstbetrug ist die Suche nach dem Sinn, welchen Sinn hat der Buchstabe “k”? – Unsere Sinn-verhaftete Welt lechzt nach Antworten – doch die Erfahrung mit einem “k” ist eine ganz andere, sie ist sinnlicher Natur. Wen wundert es also, dass der künstlerische Prozess, wie Gila Abutalebi ihre Malerei („Schreiberei“) immer weiter vorantrieb und entwickelte, ein Prozess des wachsenden Widerstandes gegen die Bedeutung von Worten war und der der Hinwendung zum rein kalligraphischen, zu einer purer Kalligraphie im absolut eigenem Stil? Gila Abutalebi leistet Aufklärung, denn sie dekonstruiert prozesshaft den Sinn der Schrift, des Kernstücks unserer abendländisch-abrahamitischer Kultur. Anfangs ganze Gedichte, dann ganze Sätze, später einzelne Worte, ist aus alledem der Buchstabe „K“ geblieben, ein Zeichen? – Anfangs vielleicht, doch bald nur noch die pur geführte Linie, die körperliche Erfahrung der Linienführung im Oberkörper, Arm, Handgelenk, Hüfte und Knie. Sie schafft reine Projektionsflächen für den Betrachter, den Denker, entzaubert und führt vor; Abutalebi räumt den Weg frei für eine besondere Erfahrung: sie enthüllt durch den Akt des Schreibens die Sinnlichkeit der Welt, macht den Sinn-Inhalt des Lebens eben nicht durch die Konstruktion von Wahrheiten (zum Schein) denkbar, sondern macht sie körperlich erlebbar durch die Wahrnehmung der offen zutage tretenden Sinn/-lichkeit. Wer würde nach dem Sinn des Lebens suchen, wenn er/sie die Sinnlichkeit der Welt erfahren würde? Sicherlich dem Tod verhaftet, ist dies nichts anderes, als Demut, Demut vor der lebendigen und der toten Materie, vor dem Sein. Und – wie wir aus den Lehren aller Weltreligionen wissen – Demut ist der Schlüssel zum wahren Glück. Kristóf Szabó, 2015
“In Love with K – K Visuals”
Von der Bedeutung zur sinnlichen Erfahrung – ein politischer Prozess im XXI. Jahrhundert – Was kommt nach der Postmoderne?
Ist die sinnliche Erfahrung eine Gewissheit, die nichts vermissen lässt? Ohne Wahrheit, zwar ohne Wahrheit! Aber mit einer großen Portion Lebendigkeit, Sinnlichkeit und Freude die Welt wahr /-nehmen, sie so nehmen, so wahr, wie sie ist, ohne Wahrheiten und Sinn, Sinn stiftend durch die Sinnlichkeit, die die Welt ist, dafür steht die Arbeit von Gila Abutalebi, eben für die Welt selbst. In mehreren Kulturen zuhause, nicht nur in der europäischen und der nahöstlichen, bleibt der deutsch persischen Künstlerin (in Österreich geboren) nichts als vor Sinnfragen zu kapitulieren – und die Welt zu nehmen, wie sie ist, sinnentleert, jedoch sinnlich, üppig, bunt und fließend, wie die Kalligraphie, wie die Tränen eines Menschen angesichts des vielen Unglücks und der Freude über jedes kleine Glück. Diese Kunst spendet Trost, denn sie fragt nicht nach dem Unbeantwortbaren; sie macht erlebbar, das da etwas ist jenseits der Fragen und Antworten nach dem Sinn; und das ist vielleicht das, was religiös genannt wird, vor und nach dem Zweifel ist der Mensch vor allem ein homo religiosus. Kristóf Szabó, 2014
Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen, aber du hast mich wieder ‘mal vom Fleck weg fasziniert. Allein WAS Du WIE in deiner „offiziellen Rede“ gesagt hast…. unglaublich!
Ausdrucksstark. Pointiert und mit inhaltlicher Tiefe. Du schlägst mit einer Leichtigkeit den Bogen von Deiner künstlerisch gestaltenden Arbeit zu Deinem künstlerisch lyrischen Schaffen. Und alles wirkt wie ein großes Ganzes, wie etwas logischerweise miteinander Verbundenes, wie eine Einheit mit zwei (und mehr) Seiten, die alle zusammen DICH ergeben. Wie das Ying und Yang. Fließend und zusammen gehörend.
Ich habe die Zeit während der Eröffnung deines Ateliers und “Schauraums” am 26. Juni 2015 sehr genossen.
DANKE, Gila!
Krasses Kölner Kulturspektakel
Keine Künstlerin kann K kunstvoller kreativer klangvoller konterkarieren.
Künstlerisch kann keiner konkurrieren. Klasse!
Kein Kunstbanause. Kompromissloser KunstKritiker, 2015
Gila Abutalebi gilt es zu entdecken.
Gerne teile ich meine Begeisterung für ihre Transparente Lyrik mit Ihnen. Konrad Adenauer, Köln 2013
Die Arbeit von Gila Abutalebi lässt geschriebenes Wort nicht nur existieren, sondern es beginnt zu atmen, zu fliegen, zu stehen, Verbindungen zueinander zu schließen – ist fühlender Körper und Geist zugleich. Ellen Meder, Fotografin
Diese Kunst ist ein Fest für die Augen und die Gedanken
Künstler brauchen eine Heimat. Sie gibt ihnen Kraft und ihrem Werk Ausdruck. Das ist vielleicht keine neue Erkenntnis. Aber sie trifft auf Gila Abutalebi in überreichem Masse zu. Sie selbst findet ihre Kraft in der persischen Heimat ihrer Eltern und Vorfahren. Diese Heimat ist es zunächst jedenfalls, die ihr Werk bestimmt. Wir könnten sagen, den Phänotyp ihres Werkes bestimmt, wenn wir uns in der Sprache der Biologie ausdrücken wollten. Denn die wunderbaren Farben, ihre Kompositionen, die Akribie ihrer Verwendung, eine gewisse Leichtigkeit in der Optik, alles das lässt sich auf persisches Gedankengut zurückführen.
Aber nichts ist nur Phänotyp bei Gila Abutalebi. Alles hat seine tiefere Bedeutung, ist Genotyp also. Sie aufzudecken ist keine Sache des schnellen Blicks, sondern verlangt nach dem liebevollen, ruhigen Betrachter, der auch mit dem Herzen zu sehen versucht, wie von Antoine de Saint-Exupéry anempfohlen. Er wird dann reich beschenkt. Ausgangspunkt einer solchen inhaltlichen Deutung ihres Werks ist der Wunsch der Künstlerin, die Vieldeutigkeit der Wirklichkeit sichtbar, erlebbar zu machen. So finden bei ihr die Symbole der Sprache eine vieldeutige Ausdeutung und Darstellung. Diese Ausdeutung der Sprache – die Sprache steht bei ihr ohnehin im Mittelpunkt ihres künstlerischen Lebens – ist nicht Kopf gesteuert, wird emotional vollzogen und ist für den kundigen Betrachter in der vollen Breite, der der Mensch insoweit fähig ist, nachvollziehbar Die Vielgestaltigkeit des Lebens findet sich in den Werken als Schichten wieder. Reale Mehrschichtigkeit als realer Umsetzung der Vielschichtigkeit des Lebens also. Die Serie „K“ zum Beispiel verweist auf den „Kuss“ ebenso wie auf den „Krieg“ oder die „Kommunikation“ als Ausdeutung des Inhalts dieses Sprachsymbols. Oftmals findet diese Ausdeutung – an Guilleaume Apollinaire erinnernd – in einer bestimmten bildlichen Formgebung statt. Schön, dass alles das noch Raum für eigene gedankliche Ausdeutungen des Betrachters lässt.
Die Künstlerin selbst nennt ihre Werke gerne „transparente Lyrik“, ein Ausdruck, der viel von dem widerspiegelt, was sie zeigt. Herwig Nowak
Selten hat jemand mit soviel Liebe, Hingabe und Akribie und vor allem so viel Überzeugung an seiner Idee “geschrieben”! Transparente Lyrik lebt durch die so präsente Gila Abutalebi! Michael Schmiedhoff
Eine unheimliche Präsenz, gilt sowohl für die Künstlerin als auch für ihre Arbeit. Wenn Schönheit und eine scharfe Beobachtungsgabe zusammen kommen entsteht die Transparente Lyrik. Anton S. Pasca, Künstler
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der alte Streit zwischen Grafiker und Texter. Pars pro toto. Aber welcher Teil? Peer Krischbin, Creative Director a.D.
Kunst wie Sie noch keiner zuvor gesehen hat. Innovativ und doch so Klassisch. GF Amir Pourirani | Key Progress International GmbH
Ungesehen. Unbeschreiblich. Unglaublich. Ein unbekannter Autor schreibt: „Orientalisch, persische Kreativität wird verbunden mit westlicher Realität und Innovation …“ Die Künstlerin selbst nennt ihre Arbeit Transparente Lyrik. Nun präsentiert sie ihre Serie „In Love with K – K Visuals“.
Die Deutsch-Iranerin ist eine Ausnahmekünstlerin. Besser noch: ihr Werk ist eine Ausnahmeerscheinung auf dem Kunstmarkt. Das verwandte Material wie die bearbeiteten Themen und die Art ihrer Darstellung verleihen dem Oeuvre ein Alleinstellungsmerkmal in der Welt der vielfach von Picasso oder Warhol beeinflussten Plagiaten. Transparente Materialien und leichte Farben werden hier verwendet, die teils in mehreren Schichten übereinander gelegt in ihrer Mehrdimensionalität geradezu einen Schwebezustand erlangen. Der Hintergrund ist gekennzeichnet von einem vollkommenen Gleichmaß der verwandten, traditionellen nicht gegenständlichen Formen. Mit ihnen wird die ganze Fläche in einheitlicher Farbgebung gestaltet. Die darüber liegende Schicht oder Schichten wenden sich der Darstellung der Gegenwart oder sogar der Zukunft zu. Sie sind also der Vergangenheit im wörtlichen Sinne „vor-gehängt“. In Gebärde und Ausdruck bilden sie das diametrale Gegenteil der Vergangenheit: unbestimmter, größer und wohl auch gröber gestaltet, aber expressiver, ja geradezu explosiv in der Aussagekraft. Alles das eine zutreffende Charakterisierung von gestern, heute und morgen. Das Gestern kennen wir im Detail, das Heute und das Morgen sind unbestimmt, unklar, allenfalls mit dem Herzen sichtbar. Die Werke beziehen aus dieser Korrespondenz, ja besser gesagt, Konkurrenz, ihre ungeheure Spannung.
Mit einer spürbaren Liebe, unendlichen Farbspielen, bis hin zum Kampf der Zeitalter, der Buchstaben, Gefühle und sogar der Welten schreibt die Künstlerin ihre Werke. Seit bald zwei Jahren visualisiert sie den Buchstaben „K“ auf ihre Weise in seiner ungeheuren sprachlichen und kulturellen Bedeutungsvielfalt. Es entstehen die „K Visuals“. Das K wird zum Held ihrer Kunst. Dass ein Buchstabe und kein Wort visualisiert wird erlaubt eine viel größere Deutungsvielfalt. Vom absolut Negativen bis zum hoffnungsvoll Positiven. Es gibt also das gute „K“ (Kuss),wie auch das böse „K“(Krieg). Auch K-opflose K-reaturen, K-ommunikation, K-orruption, K-reation, K-ettenreaktion, K-onflikt. Die dargestellten Deutungen beruhen auf der Reflektion der K-ünstlerin. Die Reflektion kann zur Gegenreflektion werden. Diese mag sich zwar vielleicht nicht jedem direkt erschließen. Aber derjenige wird reich belohnt, der sich die Mühe macht, sich mit dem Inhalt des Bildes detailliert auseinander zu setzen. Fern ab ist Gila Abutalebi von jeglicher Bevormundung des Betrachters. Dieser wird im Gegenteil aufgefordert, eigene Überlegungen und Sinndeutungen anzustellen. Die Künstlerin sieht sich primär in der Rolle der Fragenden, die Fragen kommuniziert und die dem Betrachter Spielraum für eigene Antworten lässt. Jedenfalls wird die „Kunst Abutalebi“ damit der Aufgabe gerecht, die wir heute der künstlerischen Darstellung überwiegend geben – nämlich, sich gesellschaftskritisch zu Wort zu melden. Nicht fototechnisch nicht verbal transportieren ihre Werke die volle Wirkung, sie sind durch das gezielt eingesetzte Lichtspiel ein absolutes Live-Erlebnis. Wenn Leben künstlerische Entwicklung ist, dann haben wir von der jungen lebendigen, vor Originalität sprühenden Künstlerin noch manches zu erwarten. Herwig Nowak, 2013
TRANSPARENTE LYRIK 2008 in Berlin:
Ein Ort der Ruhe, der gleichzeitig durch Konfrontation und Reflexion so intensiv wirkt, als würde man in sein eigenes Seelenleben im Zeitalter der schnellen Liebe einsteigen…
Schwarz und rot begegnen sich auf der Ausstellungsinsel: Zartheit, die durch die Schwere der Worte der Sehnsucht belastet wird… Auf über 70 m² Ausstellungsfläche treffen sich der Maler Friedrich Dickgießer und Gila Abutalebi, und es gelingt ihnen gemeinsam einen Ort der Leichtigkeit, der Projektion und der Berührung zu kreieren. Worte inmitten von Liebesplaneten, Spinnennetz und Glasbruch, schwarz und rot begleiten uns auch hier und werden gleichzeitig durch die Spiegelungen ungeheuerlich farbenfroh. So ist der Betrachter den Spiegelungen, der Verletzung, der Trennung, der Filigranität im Grau der Kälte und Reserviertheit vollkommen ausgesetzt und beginnt sich selbst zu durchschauen und zu überprüfen. In der Transparenz der Lyrik von Abutalebi findet Reflexion statt und tritt in Kommunikation mit der malerischen Auseinandersetzung von Dickgießer. Eine eigensinnige, ungewöhnliche und ästhetische Ausstellung! Annika Dahmen, 2008
Die Werke der Künstlerin Gila Abutalebi haben mich durch ihre zu Herzen gehenden Worte tief berührt. Sehr beeindruckend empfinde ich die Einzigartigkeit der Darstellung, sie ist unvergleichbar. Tolle Ausstellungen, die man immer wieder gerne sehen möchte. Kunst, die auch unsere Räumlichkeiten und unsere Gäste bereichert. Marika Krücken, Autorin
Abutalebis Kunst: Sehr nah am Leben mit einer verständnisvollen Leichtigkeit. Hart und sanft zugleich. Eisenfrank, Künstler
Viele Bilder sind vergänglich, aber wer Text und Bild von Gila Abutalebi in sich aufnimmt, der wird sie in sich weiterleben lassen. Martina Strobel
Berührende Texte, die das Leben treffend in all seinen Facetten wiedergeben, die Transparente Lyrik lässt den Betrachter diesen Durchblick wunderbar erfassen. Dr. P. Wüller
Lyrik mal ganz anders – zum virtuellen anfassen. Starke Themen, kluge Weisheiten – brillant umgesetzt in anspruchsvollen (faszinierenden) Formen und Farben. Herbert Thyssen, Unternehmer